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Dienstag, 29. Juli 2014

Das Fazit über die Samsung NX-30

Hallo ihr Lieben,

Das Projekt ist vorbei, die Kamera verpackt und bald auf dem Weg zurück in die trnd Zentrale.
Zeit für ein Fazit zur NX30:


Lieferumfang:

Die Verpackung wirkt sehr elegant und auch beim Öffnen bleiben unangenehme Überraschungen aus. Alles ist sortiert an seinem Platz und so hat man in kürzester Zeit den Inhalt entnommen.
Der Lieferumfang enthält alles, was benötigt wird - nicht mehr und nicht weniger.

Im Detail:

- NX-30 Body
- 18-55mm Kit Objektiv
- Blende für das Objektiv
- USB Ladegerät
- Micro-USB Kabel
- Kurzanleitung und anderer Papierkram
- CD mit der vollständigen Anleitung
- Adobe Lightroom 5

zusätzlich habe ich noch das Samsung 50-200mm Telezoom Objektiv getestet, dessen Verpackung enthielt:

- 50-200mm Objektiv
- Blende für das Objektiv
- Ledertasche für das Objektiv

Was mir direkt negativ aufgefallen ist: Kein richtiges Ladegerät!
Das finde ich in dieser Preisklasse schon fast eine Frechheit, zumal selbst im Zubehör kein Ladegerät zu bekommen ist.
Wer mit der NX-30 ernsthafter fotografieren möchte, der wird sich sicher einen Ersatzakku zulegen, denn aufgrund des stromfressenden Displays ist die Akkulaufzeit unterdurchschnittlich (dazu später mehr). Das Laden von zwei Akkus geht also nur nacheinander in der Kamera - das Laden des einen Akkus und gleichzeitige Fotografieren mit dem anderen Akku fällt komplett aus.
Zudem ist das beiliegende Micro-USB Kabel viel zu kurz geraten, die Kamera muss direkt neben dem Ladegerät Platz finden - es ist mir unverständlich wer sich so etwas ausgedacht hat.


Optik und Haptik:

Von der Optik wirkt die NX-30 wie eine Einsteiger DSLR, auch die Abmessungen unterscheiden sich nicht großartig von Modellen wie der Nikon D3xxx oder Canon 1xxxD Serie.
Einzig das Gewicht ist bei der Samsung deutlich geringer, was unter anderem an der fehlenden Spiegelmechanik liegt.

Die Verarbeitung geht schon in Ordnung, haut mich in Anbetracht des Preises aber auch nicht wirklich vom Hocker. Da fühlt sich eine günstigere Nikon oder Canon deutlich wertiger an.
Insgesamt wirkt die NX-30 im Vergleich zu ihren Konkurrenten eher filigran und zerbrechlich.
Ob ebenfalls Aluminiumlegierungen zum Einsatz kommen, kann ich leider nicht sagen, optisch sieht es eher nach reinem Kunststoff aus.

Der Sucher:

Für Viele kaufentscheidend ist wohl, dass die NX-30 noch ein richtigen Sucher bietet, was bei den meisten "Kompakten" heutzutage nicht mehr der Fall ist.

Kommen wir erstmal zum Positiven:
Der Sucher lässt sich um bis zu 90° auf der vertikalen Achse verstellen, sodass man selbst auf dem Stativ stehend von oben durch den Sucher gucken kann, ohne Verrenkungen anstellen zu müssen.

Das wars meiner Meinung nach dann leider auch schon mit den positiven Aspekten:
Der Sucher ist logischerweise digital - ist ohne Spiegel so ohne weiteres auch gar nicht anders machbar. Das hat zur Folge, dass man auf kürzeste Distanz auf einen flimmernden LCD schaut, was zumindest meine Augen über längere Zeit sehr angestrengt hat.
Zudem finde ich den Bildausschnitt viel zu klein - jede APS-C DSLR bietet einen weitaus größeren Sucherausschnitt, da geht einem schnell der Überblick verloren.
Ein weiterer Minuspunkt: Die Farben stimmen nicht, und auch das manuelle Fokussieren kann man aufgrund der niedrigen Auflösung vergessen.
Für Jeden, der von einer DSLR kommt eine Qual und höchstens unter widrigsten Lichtverhältnissen eine Notlösung.


Das Display:

Hier merkt man ganz deutlich, dass Samsung einfach wahnsinnig viel Erfahrung mit Displays in Smartphones gesammelt hat. Das Display der NX30 löst ausreichend hoch auf, und bietet durch die OLED Technik tolle (vielleicht schon etwas zu gesättigte) Farben.
Der Touchscreen reagiert direkt und präzise, was die Navigation durch die übersichtlichen Menüs sehr einfach gestaltet.
Wer bereits ein Smartphone in der Hand hatte, wird sich sehr schnell zurecht finden, da auch viele Multitouch-Gesten, wie zum Beispiel das Heranzoomen mit zwei Fingern, übernommen wurden.
Trotzdem bietet die NX30 zusätzlich immer die Bedienung über die herkömmlichen Tasten, was ich echt super finde.

Das Display lässt sich, wie von vielen anderen Kameras bekannt, frei schwenken, was gerade der Selfie-Generation sehr gelegen kommen sollte.
Zudem wird es durch das drehen auf die Rückseite beim Transport vor Kratzern geschützt. Einen Displayschutz kann man sich also sparen.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Helligkeit des Displays - selbst bei knallender Sonne in der ägyptischen Wüste, kann man Details problemlos erkennen - das ist aber aufgrund des miserablen Suchers aber auch wirklich nötig.


Die Bildqualität:

Ich besitze eine Nikon D800 und eine Nikon D90 als Backup. Die Messlatte für die NX-30 ist also gesetzt und meine Ansprüche entsprechend hoch. Da ein Vergleich mit der D800 unfair wäre, habe ich die NX-30 gegen die betagte D90 antreten lassen.
Rein vom Datenblatt sollte die NX-30 mindestens ebenbürtig sein.

Die NX-30 liefert sowohl im Automatik- als auch im manuellen Modus durchweg gute Bilder bis zu ISO 3200. Ab ISO 6400 fangen die Bilder bereits an zu rauschen und sind nicht mehr wirklich zu gebrauchen - hier helfen nur längere Belichtungszeiten oder ein lichtempfindlicheres Objektiv.

Die Schärfe der Bilder ist minimal schlechter als die Ergebnisse, die ich mit der D90 erzielt habe und auch bei den Farben hinkt die Samsung etwas hinterher, wobei an den Ergebnissen nichts auszusetzen ist. Auffällig ist, dass die Bilder auf dem Display der NX-30 bedingt durch die OLED Technik deutlich dynamischer wirken, als bei der Betrachtung über ein kalibriertes Display - viele könnten hier im Nachhinein enttäuscht sein. Die Dynamik lässt sich allerdings auch nachträglich problemlos mit Lightroom anpassen.


18-55mm Kit Objektiv:

Das 18-55mm wirkt, wie die meisten Kit-Objektive, nicht besonders hochwertig und das "zoomen" ist auch eher schwerfällig. Trotzdem überrascht es durch eine sehr gute Bildqualität, minimale Verzeichnungen am Rand und ein tolles Bokeh bei offener Blende.
Für den Einstieg ist es also völlig ausreichend.

50-200mm Objektiv:

Wirkt schon deutlich wertiger als das 18-55 und erzielt ebenfalls solide Ergebnisse.
Als preiswerte Ergänzung zum Kit-Objektiv ist das 50-200 durchaus empfehlenswert, da man sonst in Sachen Brennweite sehr schnell an seine Grenzen kommt.


Videoqualität:

Um eine Aufnahme zu starten, wird einfach der rote "Rec" Knopf an der Kamera gedrückt und schon gehts los - was ich schon mal super finde, da man sich so das lästige Drehen an Knöpfen oder Navigieren durch Menüs spart. Gerade wenn einem spontan etwas vor die Linse läuft, das mit bewegten Bildern festgehalten werden soll, ist die Direktwahl wirklich praktisch.
Während der Aufnahme ist das große, helle Display der NX-30 ein weiterer großer Pluspunkt. Auf vielen anderen Kameras hilft hier nur ein Viewfinder um überhaupt etwas erkennen zu können.

Die Videoqualität finde ich überzeugend. Die Kamera nimmt im MP4 Format mit einer maximalen Auflösung von 1920x1080px (Full HD) auf. Der Ton wird im AAC Format in Stereo und mit 48kHz aufgenommen. Die Bildrate beträgt 50 fps und die Datenrate liegt bei etwa 26,5 MBit/s.

Das Bild besticht durch knackige Farben und eine tolle Schärfe. Das eingebaute Mikrofon ist für kurze Clips ausreichend - für anspruchsvollere Filmaufnahmen stellt die NX-30 zusätzlich einen Mikrofonanschluss zur Verfügung - super!
Der Modus zum Unterdrücken von Windgeräuschen ist aber leider nicht zu gebrauchen.

Der Autofokus funktioniert im Videomodus sehr zuverlässig und zieht die Schärfe auch beim Zoomen direkt nach - nur bei Störquellen oder sehr schnellen Bewegungen kommt er manchmal ins Schleudern.

Insgesamt ist die NX30 durchaus geeignete um damit neben Fotos aus ansprechende Videoaufnahmen zu tätigen.


SmartModi:

Als weitere Spielerei bietet die NX30 zahlreiche SmartModi, die wären:

Mehrfachbelichtung, Kreative Aufnahme, Smarte Sprung-Aufnahme, Silhouette, Sonnenuntergang, Nacht, Feuerwerk, Leuchtspuren, Schönes Portrait, Bestes Gesicht, Landschaft, Makro, Momentaufnahme, Farbfülle, Wasserfall und Panorama.

Die meisten SmartModi sind nicht mehr als eine auf die jeweilige Situation angepasste Automatik oder das hinzufügen eines Filters nach der Aufnahme die manchmal mehr, manchmal weniger gut funktionieren.
Über den Sinn dieser Modi muss sich jeder selbst Gedanken machen.
Ich bin der Meinung, dass man mit ein bisschen rumprobieren (und genau darum gehts doch bei der Fotografie) und/oder Erfahrung deutlich bessere Ergebnisse erzielt als es irgendeiner dieser Modi jemals schaffen wird.

Es gibt aber auch Modi, die wirklich ganz praktisch sind wie z.B. Panorama, Bestes Gesicht oder die Smarte Sprung-Aufnahme.

Auf meinem Blog findet ihr die einzelnen Modi im Detail mit Beispielbildern:
http://samsung-nx-30.blogspot.de/2014/07/die-smartmodi-der-nx-30-1.html


WLAN/NFC:

Als "Applejünger" konnte ich die NFC Funktion leider nicht testen, aber die Kommunikation über die iOS App für iPhone und iPad funktionierte tadellos.
Das schicken von Bildern von der Kamera auf das Tablet ist eine nette Spielerei, aber für mich nicht kaufentscheidend.
Das direkte Hochladen in soziale Netzwerke habe ich nicht getestet, da ich davon nichts halte, ist aber möglich (Facebook, picasa, etc.).


Akkulaufzeit:

Eine Akkuladung hält (ohne Blitz) etwa 400-500 Bilder. Das klingt erstmal viel, wird auf einer Tagestour aber schon verdammt knapp bis unmöglich und es gibt nichts ärgerlicheres als an tollen Spots mit leerem Akku vorbeizulaufen. 
Hauptgrund für das rasche Schwinden der Akkukapazität stellt das Display dar - das ist zwar schön hell, verbraucht aber auch ordentlich Strom.
Einen Ersatzakku sollte man also einplanen, wo wir wieder bei dem Problem mit dem fehlenden/nicht lieferbaren Ladegerät wären.
Hier sollte Samsung dringend nachbessern.


Blitz:

Der Blitz ist auf dem Niveau von anderen Kompakten, aber auch nicht mehr.
Wenns mehr sein soll, muss ein zusätzliches Blitzgerät her, ein entsprechender Blitzschuh ist vorhanden.


Fazit:

Was habe ich mir von der NX-30 versprochen?

Eine Kamera, die durch Wechselobjektive genauso variabel ist wie eine DSLR und auch eine vergleichbare Bildqualität bei gleichzeitig geringerem Gewicht abliefert.

Wurden meine Erwartungen erfüllt?

Nun, im Vergleich zu meinen DSLRs mit Batteriegriffen ist die NX-30 ein wahrer Segen für die Arme, und war immer angenehm mitzuführen (ich hatte sie 2 Wochen in Ägypten im Einsatz).
Auch die Bildqualität geht in Ordnung, wobei ich mir in Anbetracht des Preises und des technischen Fortschrittes eine Steigerung zur D90 erhofft hätte. Diese hab ich, abgesehen von der höheren Auflösung, leider nicht gesehen.

Ein großer Pluspunkt für die NX30 ist der Videomodus, der wirklich tolle Ergebnisse liefert - hier hinkt Nikon noch deutlich hinterher.

Alles in Allem hat mich das Konzept Systemkamera (zumindest die NX30) trotzdem nicht derart überzeugt, dass ich sie mir für den Preis kaufen würde.
Die Einschränkungen, vor allem beim elektronischen Sucher sind für mich einfach zu groß, um damit ernsthafte Fotografie - so wie ich sie mir vorstelle und ich sie kenne - betreiben zu können.
Auch die geringe Akkulaufzeit in Verbindung mit fehlender Lademöglichkeit sind ein K.O. Kriterium.

So wie sie dasteht, wäre ich bereit für die NX30 nicht mehr als 300-400€ auszugeben.


Ist die NX-30 dennoch empfehlenswert und wenn ja, für wen?

Ich denke, dass alle, die Wert auf gute Bilder eine große Variabilität und diesen ganzen "smarten" Schnickschnack legen, mit der NX30 durchaus glücklich werden können, solange ihnen der Sucher völlig egal ist.

Die NX30 ist einfach ein guter Allrounder, die nichts falsch aber auch nichts wirklich besonders macht. Für Alle, die einfach gerne drauf los fotografieren und die Kamera immer und überall dabei haben möchten, genau das Richtige.

Man sollte allerdings bedenken, dass es von der Konkurrenz vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Kameras für deutlich weniger Geld gibt.

Die Videofunktion der NX-30

Hallo ihr Lieben,

es geht dem Ende zu, gerade wurde die NX-30 wehmütig wieder sorgfältig verpackt und für den Versand vorbereitet.

Bevor ich mich aus dem Projekt verabschiede, möchte ich aber noch kurz etwas zur Videoqualität der Kamera schreiben:

Um eine Aufnahme zu starten, wird einfach der rote "Rec" Knopf an der Kamera gedrückt und schon gehts los - was ich schon mal super finde, da man sich so das lästige Drehen an Knöpfen oder Navigieren durch Menüs spart. Gerade wenn einem spontan etwas vor die Linse läuft, das mit bewegten Bildern festgehalten werden soll, ist die Direktwahl wirklich praktisch.
Während der Aufnahme ist das große, helle Display der NX-30 ein weiterer großer Pluspunkt. Auf vielen anderen Kameras hilft hier nur ein Viewfinder um überhaupt etwas erkennen zu können.

Die Videoqualität finde ich sehr überzeugend. Die Kamera nimmt im MP4 Format mit einer Auflösung von 1920x1080px (Full HD), der Ton wird im AAC Format in Stereo und mit 48kHz aufgenommen. Die Bildrate beträgt sehr gute 50 fps und die Datenrate liegt bei etwa 26,5 MBit/s.

Das Bild besticht durch knackige Farben und eine tolle Schärfe. Das eingebaute Mikrofon ist für kurze Clips ausreichend - für anspruchsvollere Filmaufnahmen stellt die NX-30 zusätzlich einen Mikrofonanschluss zur Verfügung - super!

Lassen wir nun ein paar Aufnahmen für sich sprechen:



Wie im Video zu sehen ist an der Qualität überhaupt nichts auszusetzen - das Mikro hat mit der leichten Brise auf dem Meer aber schon etwas zu kämpfen.


Der Autofokus im Videomodus zählt mit zu den Besten, die ich bisher an einer DSLR/Systemkamera gesehen habe. Nur unter sehr schweren Bedingungen, wie Spiegelungen im Busfenster und schnellen Bewegungen hat er, wie man oben sieht, etwas zu kämpfen. Hier sollte man besser manuell fokussieren. Ansonsten funktioniert er sehr zuverlässig, auch beim zoomen fokussiert er direkt nach.


Die NX-30 bietet in den Einstellungen die Möglichkeit Windgeräusche zu unterdrücken. Wie man im Video sieht, gelingt das eher schlecht als recht, die Stimmen werden unterdrückt, die Windgeräusche nicht wirklich. Der Modus ist daher meiner Meinung nach nicht zu gebrauchen - da lebe ich lieber mit dem ein oder anderen Nebengeräusch.


Alles in Allem hat die NX-30 zumindest mich mit ihrem Videomodus überzeugt.

Zusammengefasst:

++ Bedienung
++ Display
++ Bildqualität
+ Autofokus
- Windgeräusche

Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Smartmodi der NX 30 (2)


Kommen wir nun zum zweiten Teil über die Smartmodi der NX 30:

Panorama

"Mehrere Fotos aufnehmen und kombinieren, um ein Panoramafoto zu erstellen"

Tja, auch diese Funktion sollte jedem Smartphonenutzer bereits bekannt sein.
Samsung geht allerdings hier noch einen Schritt weiter, indem Panoramen nicht nur in horizontaler, sondern auch in vertikaler Richtung aufgenommen werden können.
Wer also z.B. einen Wolkenkratzer in Manhattan in ganzer Pracht aufnehmen möchte, hat hier mit der NX30 die richtige Wahl getroffen.
Außerdem spielt es keine Rolle ob das Panorama von rechts nach links, von links nach rechts, von oben nach unten oder von unten nach oben aufgenommen werden soll.
Ein iPhone beherrscht z.B. nur die Aufnahme von links nach rechts.

Um das Panorama aufzunehmen hält man den Auslöser gedrückt und bewegt die Kamera gleichmäßig in der entsprechenden Richtung. Es sind 180° möglich.
Wichtig hierbei, dass der Winkel nicht verändert wird (z.B. bei horizontalem Panorama muss der Horizontale Winkel einigermaßen gleich bleiben), sonst bricht die Kamera das Panorama ab.
Eine Anzeige über den Korrekten Winkel, wie z.B. beim iPhone, fehlt leider.
Ebenfalls zu einem Abbruch führt, wenn der Auslöser gedrückt wird, die Kamera aber noch keine Bewegung registriert. Auch daran muss man sich erstmal gewöhnen, nach ein paar Panoramen geht das aber ganz locker aus der Hand.

Ein paar Beispielaufnahmen dürfen natürlich auch nicht fehlen:







Die Panoramen sind alle erstaunlich gut gelungen. Die Schnittbereiche zwischen den einzelnen Bildern sind überhaupt nicht zu erkennen und auch bei Kanten und Personen liefert sich die NX30 keine groben Schnitzer - Super!
Man sollte trotzdem bei Panoramen darauf achten, dass nicht zu viel Bewegung im Aufnahmebereich ist. Je mehr Personen, die sich schnell Bewegung, desto schwieriger wird es für die Kamera ein korrektes Bild zusammen zu setzen.


Mehrfachbelichtung

"In diesem Modus kann die Kamera mehrere Fotos zu einem Foto kombinieren"

"Mehrere Fotos" heißt in diesem Fall zwei Aufnahmen. Man nimmt nacheinander 2 Aufnahmen auf, wobei die Transparenz angehoben wird, sodass die erste Aufnahme mit der zweiten "verschmilzt".

Die Funktion ist ganz nett für alle, die gerne ein bisschen Kreativ werden wollen, funktioniert aber nur, wenn beide Motive hintereinander aufgenommen werden können. Für das Speichern des einen und kombinieren mit einem später aufgenommen Bild muss man also weiterhin den Computer bemühen.

Hier eine wenig kreative Aufnahme, die aber auch nur zur Veranschaulichung dienen soll:



Kreative Aufnahme

"Die Kamera erkennt die Szene automatisch und wendet einen passenden Filter an"

Mit anderen Worten eine Filterautomatik. Welcher Filter angewendet wird, lässt sich leider nicht beeinflussen - da man das Resultat so richtig erst zu Hause auf einem großen Display erkennen kann, lasse ich lieber die Finger von solchen Geschichten. Nachher versaut man sich eigentlich schöne Aufnahmen, weil die Kamera einen Filter drübergejagt hat, den sie für richtig hält.

Was ein einer Filterautomatik "kreativ" sein soll, erschließt sich mir ebenso wenig.


Smarte Sprung-Aufnahme

"In diesem Modus können Sie einen Bereich für ein springendes Motiv festlegen. Die Kamera nimmt automatisch ein Foto auf, wenn eine Bewegung erkannt wird"

Diese Funktion ist tatsächlich ganz witzig und vor allem praktisch, wenn gerade niemand da ist, der fotografieren kann, oder will. In der Praxis funktioniert diese Funktion tatsächlich, wenn auch nicht immer. Nicht immer reagierte sie auf den Sprung - woran das jetzt genau lag, hab ich bis heute nicht herausbekommen. Wenn sie aber reagiert, macht sie genau im richtigen Moment eine Serienaufnahme, von der man sich nachher das beste Bild aussuchen und abspeichern kann.
Leider kann man nicht mehrere Bilder aus einer Aufnahmereihe abspeichern.




Silhouette

"Fotos von Silhouetten mit Hintergrundbeleuchtung aufnehmen" 

Diese Funktion macht nicht mehr, als den Hintergrund richtig und dadurch den Vordergrund (Bereich der aufzunehmenden Silhouette) unterzubelichten.
Dies funktioniert aber nur, wenn der Hintergrund sehr hell ist, z.B. ein Sonnenuntergang am Strand.
Ein wirklich gutes Ergebnis konnte ich allerdings nicht erzielen, weshalb ich diese Funktion auch nicht näher ausprobiert habe.


Sonnenuntergang

"Fotos aufnehmen, auf denen der Sonnenuntergang durch intensivere Farben hervorgehoben wird"

Ich hatte mir von dieser Funktion ehrlich gesagt tatsächlich ein bisschen was erhofft. Sonnenuntergangsaufnahmen sind immer eine schöne Sache. Letztendlich war der Unterschied zwischen "Automatik" und dem Smart-Modus allerdings leider nur minimal.
Wobei mir aufgefallen ist, dass auch die Automatik den "Sonnenuntergang" erkannt hat, zumindest wurde ein entsprechendes Symbol eingeblendet.

Automatik 
Smart-Modus
Egal ob Automatik oder Smartmodus - die Kamera liefert ganz gute Ergebnisse der Fotografie direkt in die Sonne. Hier noch zwei weitere Aufnahmen:




Makro

"Fotos von nahen Objekten oder Text aufnehmen"

Der Makromodus ist wohl der Fotografie Klassiker überhaupt.
Ich habe ihn an ein paar Blumen ausprobiert.
Der Sinn des Makromodus sollte sein, dass die Kamera weiß, dass hier der Autofokus im Nahbereich quasi am Anschlag sein muss - leider zeigte sich das bei meinen Testaufnahmen nicht.
Beim Versuch der Makroaufnahme einer Pflanze wollte die Kamera einfach nicht richtig fokussieren, auch die direkte Wahl des Objekts per Touch blieb erfolglos.

Das Ergebnis sieht dann so aus:




Einzige Möglichkeit doch noch zum gewünschten Bild zu gelangen ist also der Griff zur manuellen Fokussierung.

Hierzu ein Einwurf, den ich sehr lästig finde: Wenn ich manuell Fokussiere, und den Fokusring justiere, zoomt das Kameradisplay in abartiger Weise auf den Bildausschnitt in der Mitte, dass man sich kurzzeitig fragt, was jetzt kaputt ist.
Das Ganze soll natürlich nur dazu dienen, dass man die Schärfe ganz genau einstellen kann, mag bei Landschafts- oder Makroaufnahmen mit Stativ und ruhigem Objekt sogar ganz praktisch sein. Aber wenn ich bewegte Aufnahmen manuell fokussieren will, wird einem ganz schlecht von dem Zoom, ganz davon abgesehen, dass man den Überblick über den Bildausschnitt verliert.

Die manuell fokussierten Aufnahmen möchte ich euch aber natürlich nicht vorenthalten:





Ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Auch wenn der Makromodus hierfür seinen Zweck nicht erfüllt hat, liefert die NX30 in Kombination mit dem Objektiv doch ganz ordentliche Nahaufnahmen mit tollem Bokeh.


So das wars erstmal, mehr folgt in Kürze :)

Die Smartmodi der NX 30 (1)

Hallo ihr Lieben,

Eines der Hauptfeatures mit denen Samsung bei der NX 30 wirbt, ist die Auswahl aus zahlreichen Smartmodi, die das Fotografieren auch für Anfänger erleichtern soll.

Ob diese Modi wirklich etwas taugen, oder mehr Marketing sind, werde ich nun näher beleuchten.

Um in die Auswahl der Modi zu gelangen, muss auf dem zentralen Wahlrad an der Oberseite der Kamera zunächst die Auswahl getroffen werden.

Nun kann man durch ein schön gestaltetes Menü scrollen, wo die Modi mit einer kurzen Beschreibung aufgelistet sind.

Kommen wir nun zu den einzelnen Punkten:


Schönes Porträt

"In diesem Modus werden bei Porträtaufnahmen automatisch Unvollkommenheiten des Gesichts korrigiert"

... so viel zu dem, was Samsung verspricht. Schauen wir uns nun das Ergebnis an

Normaler Bildmodus
"Schönes Porträt"
Normaler Bildmodus
"Schönes Porträt"
Ich denke, was die Kamera macht, ist sehr deutlich zu sehen. Die Kamera erkennt das Gesicht, und lässt einen Weichzeichner über den Bereich laufen. Als Resultat daraus sind keine Hautunreinheiten mehr zu erkennen. Ich persönlich finde den Weichzeichner viel zu dominant - das Bild wirkt nicht mehr natürlich, fast schon plastisch, was meinem fotografischen Anspruch nicht gerecht wird.
Schön wäre, wenn man die Stärke des Effekts z.B. über einen Schieberegler anpassen könnte.
Wer sich ein bisschen mit Photoshop auskennt, wird hier deutlich hochwertigere Ergebnisse erzielen - für die Anfängerknipser und Selfie-Generation könnte dieses Feature aber durchaus Verwendung finden.



Bestes Gesicht

"In diesem Modus können Sie Fotos von Personen aufnehmen und das beste Foto für jede Person auswählen"

Dieses Feature lässt sich mit Bildern nicht beschreiben, daher versuche ich mich es so gut wie möglich zu erklären.

Angenommen man ist mal wieder auf einer dieser lästigen Familienfeiern, auf der natürlich auch ein wundervolles Gruppenfoto gemacht werden soll - ich denke das kennt ihr alle.
Das Resultat ist eigentlich immer das Gleiche: Auf dem einen Bild hat der Eine die Augen zu, auf dem anderen Bild guckt der andere Doof, usw. am Ende werden viele Bilder geschossen, aber eins, auf dem wirklich alle "gut" aussehen, ist meist nicht dabei.

Der Modus "Bestes Gesicht" nimmt beim Auslösen mehrere Bilder kurz hintereinander (Serienbild) auf. Dabei werden die Gesichter der Personen automatisch erkannt.
Nach der Aufnahme, führt einen die Kamera von Person zu Person der erkannten Gesichter und man kann aus allen aufgenommenen Bildern das Gesicht auswählen, was am besten gefällt.
Hat z.B. Person A auf Bild 1 die Augen zu, auf Bild 5 sieht sie aber gut aus, so wird Bild 5 ausgewählt. Nun geht man zu Person B, die aber auf Bild 5 die Augen zu hat, und auf Bild 2 gut aussieht, also wählt man hier Bild 2 - so verfährt man mit allen erkannten Gesichtern.
Man schneidet quasi aus den aufgenommen Bildern die besten Gesichter aus, und fügt sie zu einem neuen Gesamtbild zusammen.
Bei meinen Tests konnte sich das Ergebnis wirklich sehen lassen - es fällt überhaupt nicht auf, dass die Gesichter aus verschiedenen Bildern zusammengeschnitten wurden.

Die Technik hat natürlich auch ihre Grenzen. Um funktionieren zu können, muss die Kamera das Gesicht erkennen können - steht nun eine große Gruppe vor der Kamera, von denen Personen in den hinteren Reihen vielleicht halb verdeckt sind, so erkennt die Kamera diese nicht als Gesicht und kann dementsprechend auch bei diesen die Funktion nicht anwenden.

Trotzdem finde ich diese Funktion wirklich sehr innovativ und praktisch - da hat man sich wirklich Gedanken gemacht. Daher gibt es von mir beide Daumen hoch für "Bestes Gesicht".



Landschaft

"Fotos aufnehmen, auf denen Landschaft und Himmel durch intensiveres Grün und Blau hervorgehoben werden."

Mit anderen Worten wieder eines dieser "Bildverbesserer-Tools", die eigentlich niemand braucht, da jede umfangreichere, kostenlose Fotosoftware eine Korrektur der Dynamik bietet.

Schauen wir uns trotzdem das Ergebnis an:

Automatik
"Landschaft"
Intensiveres Grün und Blau? Hmm, also das Ergebnis ist ehrlich gesagt mehr als dürftig. Wenn ich mir dagegen das Demobild der Funktion anschaue, bin ich doch mehr als enttäuscht.
Beim Himmel kann man vielleicht noch eine ganz leichte Sättigungssteigerung erahnen, bei den Grünen Bäumen gibt es überhaupt keinen Unterschied.
Mit anderen Worten: Diese Funktion ist absolut überflüssig.
Auch an dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass man die Stärke des Effekts selbst anpassen kann - so könnte man eventuell sogar noch ein ganz gutes Ergebnis erzielen.

Also liebe Leute - wenn ihr kräftigere Farben haben wollt, dann öffnet eine x-beliebige Fotosoftware geht auf die Bildeinstellungen und erhöht die Dynamik etwas und ihr werdet zum gewünschten Ziel kommen.


Farbfülle

"Fotos mit unterschiedlicher Belichtung aufnehmen und zusammenführen, um weiche und satte Farben zu erzeugen"

Werfen wir diese Funktion gleich noch hinterher, da ich ein passendes Vergleichsbild zu den vorigen geschossen habe:

"Farbfülle"
"Farbfülle" oder auch "Belichtungsreihe" wie man in der Fachsprache dazu sagt, nimmt Bilder mit verschiedenen Belichtungszeiten auf und generiert daraus ein "neues" Bild.
Durch dieses zusammenfügen entsteht ein sehr hoher Kontrast, ein hoher "Dynamikumfang".
Die englische Bezeichnung dafür lautet "High Dynamic Range" kurz HDR und dürfte vielen bekannt sein, da diese Funktion mittlerweile in fast jeder Kamera und fast jedem Smartphone zu finden ist.

Das Ergebnis der Samsung ist okay, haut aber auch nicht wirklich vom Hocker.
Insgesamt hätte ich mir noch mehr "Dynamik" gewünscht, um wirklich von einer HDR Aufnahme sprechen zu können. Meiner Meinung nach ist es immer noch besser selbst eine Belichtungsreihe aufzunehmen und dann per Software daraus ein "High Dynamic Range Image" zu zaubern.

Hier noch ein paar andere Aufnahmen im Modus "Farbfülle":






Momentaufnahme

"Fotos von schnellen Bewegungen aufnehmen"

Hier gehe ich nicht näher drauf ein, da hinter diesem "Feature" nicht mehr steckt als eine kurze Belichtungszeit. Dies funktioniert solange, wie ausreichend Licht zur Verfügung steht.

Wer ohnehin manuell oder in Blendenautomatik fotografiert, was wohl 90% der etwas ambitionierteren Fotografen tun dürften, wird diese Funktion wahrscheinlich nie benutzen.




Samstag, 19. Juli 2014

Samsung NX30 vs. Nikon D90 (1)

Hallo ihr Lieben,

Heute habe ich die NX 30 gegen meine D90 antreten lassen. Ich habe mich gegen meine D800, mit der ich normalerweise Bilder mache und für die D90 entschieden, da diese besser mit der NX30 vergleichbar ist. Die D90 ist schon ein relativ altes Modell, verfügt daher nicht über diesen ganzen Schnickschnack wie WLAN, NFC, Touch, etc. - dies tut hier aber auch überhaupt nichts zur Sache, da es mir einzig und allein um die Bildqualität geht.

Zunächst einmal ein paar Daten zu beiden Kameras:



Samsung NX 30
Nikon D90
Typ
Systemkamera
Digitale Spiegelreflex Kamera
Bildsensor
CMOS-Sensor,
23,5 x 15,7 mm
CMOS-Sensor, 23,6 x 15,8 mm
Effektive Pixel
20,3 Millionen Pixel
12,3 Millionen Pixel
Belichtungszeit
Auto1/8000sec. - 1/4sec.
Manual1/8000sec. - 30sec. (1/3EV step)
1/4.000 s bis 30 s (Schrittweite 1/3 LW oder 1/2 LW),
Bildrate
JPEG : High(9fps) , Normal(4fps) selectable, Burst : 10, 15, 30fps selectable , RAW : High(9fps), Normal(4fps) selectable
Serienaufnahme langsam: 1 bis 4 Bilder/s. Serienaufnahme schnell: bis zu 4,5 Bilder/s
ISO Empfindlichkeit
Auto, 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800, 25600 (1 or 1/3EV step)
ISO 200 bis 3.200 in Schritten von 1/3 LW
Autofokus
Total AF Point : 105points (Phase Detection AF), 247points (Contrast AF), Selection : 1point ( Free selection ), Multi : Normal 21(3x7)points, Closeup 35points, Face Detection : Max. 10 faces
Autofokus-Sensormodul Nikon Multi-CAM 1000 mit TTL-Phasenerkennung, 11 Fokusmessfeldern (einschließlich 1 Kreuzsensor) und AF-Hilfslicht (Reichweite ca. 0,5 bis 3 m)
Monitor
Super AMOLED Touch-Display, 3 Zoll
1.037.000 Bildpunkte (FVGA), Betrachtungswinkel:
Horizontal: 180°
Vertical: 270°
Niedertemperatur-Polysilizium-TFT-LCD-Display mit ca. 920.000 Bildpunkten (VGA), einer Bilddiagonalen von 3 Zoll, großem Betrachtungswinkel von 170°, ca. 100 % Bildfeldabdeckung und Helligkeitsregelung
Abmessungen
127 x 95.5 x 41.7 mm
ca. 103 × 132 × 77 mm
Gewicht
375g
ca. 620 g (ohne Akku, Speicherkarte, Gehäusedeckel und Monitorabdeckung)
Gehäusematerial
-
Das Gehäuse besteht aus Aluminiumlegierung und Plastik.


Soweit steht die Samsung schon mal sehr gut da, in vielen Punkten übertrifft sie von den reinen Werten die Nikon sogar.

Betrachten wir beide Kameras zunächst einmal von außen:

Die Abmessungen der Nikon und der Samsung unterscheiden sich nicht wirklich großartig. In meinem Fall ist an der Nikon noch der Batteriegriff montiert, was sie deutlich größer wirken lässt.

Der Gewichtsunterschied fällt da schon deutlicher aus - die Nikon wiegt fast 250g mehr (mit Batteriegriff noch mehr). Das klingt erstmal gar nicht so viel, merkt man aber schon deutlich, wenn man die Kamera ein paar Stunden mit sich tragen muss.
Wieso ist die NX30 deutlich leichter als die Nikon? Zum einen liegt das an der Spiegelmechanik, die bei der Samsung wegfällt, ich tippe aber auch, dass das Gehäusematerial eine Rolle spielt.
Nikon setzt auf ein Kunstoff Gehäuse mit Magnesium-Aluminium Legierung, das sehr massiv wirkt.
Die Samsung wirkt dagegen ziemlich filigran - fast schon zerbrechlich.
Ob bei der NX30 ebenfalls auf eine Legierung gesetzt wird, ist mir nicht bekannt - rein optisch wirkt es wie reiner Kunststoff.

Samsung NX 30 und Nikon D90 (mit Batteriegriff) im Größenvergleich

Beide Kameras liegen angenehm in der Hand und alle wichtigen Knöpfe und Einstellräder lassen sich problemlos bedienen.
Was mir bei der Samsung fehlt: Die Schnellwahl für Blende und Belichtungszeit. Gerade wenn man viel manuell fotografiert ist es nervig, sich durch das Menü zu klicken um an die gewünschten Einstellmöglichkeiten zu kommen. Positiv dafür, die Kurzwahltaste am Objektiv selbst.
Trotzdem punktet hier die Nikon mit ihren beiden Einstellrädern für die direkte Einstellung.

Ansonsten muss ich sagen, dass man bei der Samsung sehr dazu verleitet wird, nur über das Display zu fotografieren. Zumindest ich finde den elektronischen Sucher schrecklich. Zum Einen finde ich es auf Dauer anstrengend für die Augen auf so kurze Distanz auf ein Display zu schauen, zum Anderen ist es für meinen Geschmack deutlich zu klein geraten. Selbst der Sucher bei einer APS-C Kamera wie der D90 ist dieser um Welten größer, von einer Vollformat ganz zu schweigen.
Im Gegensatz zur DSLR, hat man bei der Samsung immer das Gefühl das Motiv anders zu sehen, als es in Wirklichkeit ist.

Lassen wir nun ein paar Bilder die Kameras für sich sprechen:

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden alle Bilder mit ISO 200 aufgenommen.
Bei der Samsung kommt das 18-55mm II 1:3,5-5,6 Kitobjektiv (58er) zum Einsatz.
An der Nikon das hervorragende AF-S Nikkor 16-85 1:3,5-5,6G ED (67er).

Die Bilder wurden in der Abenddämmerung aufgenommen.


Nikon D90
Samsung NX30
Beide Kameras liefern gute Ergebnisse. Beide zaubern ein sehr schönes Bokeh, die Nikon liegt aber bei Farbe und Schärfe noch eine Klasse über der Samsung, dies fällt vor allem bei voller Größe auf.
Im Vergleich zum Original stellt die NX30 die Farben zu lila dar.


Nikon D90
Samsung NX30
Auch hier liefern beide Kameras ein schönes Ergebnis. Kräftige Farben und eine schöne Schärfe. Aber auch hier legt die Nikon noch mal ein bisschen auf die Samsung drauf, vor allem was die Tiefen angeht.

Diese Erkenntnisse ziehen sich auch durch die folgenden Aufnahmen.
Die Samsung liefert zweifellos tolle Bilder, doch hat die Nikon in Sachen Farbe, und Schärfe immer die Nase vorn. Aus diesem Grund werde ich auf die nachfolgenden Aufnahmen nicht mehr explizit eingehen, macht euch selbst ein Bild davon:

Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30

Nikon D90
Samsung NX30

Kommen wir nun zu Aufnahmen, die ich im Automatikmodus durchgeführt habe, um zu sehen, was die Kameras drauf haben. Die Bedingungen sind denkbar schlecht, gegen die (leicht von Wolken bedeckte) untergehende Sonne:

Nikon D90
Samsung NX30
Das Ergebnis hat sogar mich erstaunt, weshalb ich die gleiche Aufnahme direkt mehrfach aufgenommen habe, immer mit dem selben Ergebnis.
Das Bild, was die Samsung liefert ist typisch für die Lichtverhältnisse - heller Hintergrund, dementsprechend unterbelichtet ist der Vordergrund. So dürfte das Bild bei den meisten Kameras aussehen.
Was die Nikon hier liefert ist superb - trotz des hellen Hintergrunds, wählt die Automatik die Belichtungszeit nahezu perfekt, sodass die Blume in ganzer Pracht zu sehen ist.
Trotz vieler Versuche war eine derartige Aufnahme im Automatikmodus mit der Samsung nicht möglich.

Nikon D90
Samsung NX30
Ohne die Sonne im Hintergrund hat auch die Samsung keine Probleme mehr die Einstellungen richtig zu wählen.

Nikon D90 
Samsung NX30
Ebenfalls gegen die Sonne, in diesem Fall bei beiden Kameras im manuellen Modus aufgenommen mit identischer Blende und Belichtungszeit:

Nikon D90
Samsung NX30
 Auch bei den beiden letzten Bildern wurden die gleichen Einstellungen gewählt (3,5er Blende, 1/2000s)
Nikon D90
Samsung NX30

Insgesamt muss ich sagen, dass die Samsung hinter meinen Erwartungen zurück bleibt.
Sie macht zweifellos gute Bilder, allerdings hätte ich in Anbetracht der Daten, des Preises und nicht zu vergessen des Entwicklungsstandes "mehr" erwartet.
Anders ausgedrückt - ich hätte erwartet, dass sie die D90 nass macht.
Beim fotografieren hatte ich auch durchaus den Eindruck, dass die Aufnahmen deutlich besser gelingen als bei der D90, was hauptsächlich an der OLED Technologie liegt, die beim Samsung Display verwendet wird. Hier wirken die Farben kräftig und auch die Schärfe ist ausgezeichnet. Bei der Nikon wirken sie dagegen langweilig blass. Schade, dass sich dieser Eindruck bei der Auswertung nicht bestätigt hat.

Man darf aber die Aussagekräftigkeit dieses Vergleichs auch nicht zu hoch ansetzten.
Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, muss man schon ins Labor oder mindestens das gleiche Objektiv verwenden, was in diesem Fall nicht möglich war.
Das verwendete Nikkor kostet allein schon fast so viel wie die NX-30 mit Objektiv (Straßenpreis).
Mit einem hochwertigeren Objektiv an der Samsung kann das Ganze daher schon wieder ganz anders aussehen. Daher beachtet bitte, dass sich dieser Vergleich ausschließlich auf die verwendeten Kombinationen beschränkt.

Ich werde in einem weiteren Test beide Kameras mit Teleobjektiven vergleichen - es wird sich zeigen, ob sich Parallelen ziehen lassen.

Vom Vergleich mit der D800 werde ich Abstand nehmen, da hier die NX30 überhaupt kein Land sieht.