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Samstag, 19. Juli 2014

Samsung NX30 vs. Nikon D90 (1)

Hallo ihr Lieben,

Heute habe ich die NX 30 gegen meine D90 antreten lassen. Ich habe mich gegen meine D800, mit der ich normalerweise Bilder mache und für die D90 entschieden, da diese besser mit der NX30 vergleichbar ist. Die D90 ist schon ein relativ altes Modell, verfügt daher nicht über diesen ganzen Schnickschnack wie WLAN, NFC, Touch, etc. - dies tut hier aber auch überhaupt nichts zur Sache, da es mir einzig und allein um die Bildqualität geht.

Zunächst einmal ein paar Daten zu beiden Kameras:



Samsung NX 30
Nikon D90
Typ
Systemkamera
Digitale Spiegelreflex Kamera
Bildsensor
CMOS-Sensor,
23,5 x 15,7 mm
CMOS-Sensor, 23,6 x 15,8 mm
Effektive Pixel
20,3 Millionen Pixel
12,3 Millionen Pixel
Belichtungszeit
Auto1/8000sec. - 1/4sec.
Manual1/8000sec. - 30sec. (1/3EV step)
1/4.000 s bis 30 s (Schrittweite 1/3 LW oder 1/2 LW),
Bildrate
JPEG : High(9fps) , Normal(4fps) selectable, Burst : 10, 15, 30fps selectable , RAW : High(9fps), Normal(4fps) selectable
Serienaufnahme langsam: 1 bis 4 Bilder/s. Serienaufnahme schnell: bis zu 4,5 Bilder/s
ISO Empfindlichkeit
Auto, 100, 200, 400, 800, 1600, 3200, 6400, 12800, 25600 (1 or 1/3EV step)
ISO 200 bis 3.200 in Schritten von 1/3 LW
Autofokus
Total AF Point : 105points (Phase Detection AF), 247points (Contrast AF), Selection : 1point ( Free selection ), Multi : Normal 21(3x7)points, Closeup 35points, Face Detection : Max. 10 faces
Autofokus-Sensormodul Nikon Multi-CAM 1000 mit TTL-Phasenerkennung, 11 Fokusmessfeldern (einschließlich 1 Kreuzsensor) und AF-Hilfslicht (Reichweite ca. 0,5 bis 3 m)
Monitor
Super AMOLED Touch-Display, 3 Zoll
1.037.000 Bildpunkte (FVGA), Betrachtungswinkel:
Horizontal: 180°
Vertical: 270°
Niedertemperatur-Polysilizium-TFT-LCD-Display mit ca. 920.000 Bildpunkten (VGA), einer Bilddiagonalen von 3 Zoll, großem Betrachtungswinkel von 170°, ca. 100 % Bildfeldabdeckung und Helligkeitsregelung
Abmessungen
127 x 95.5 x 41.7 mm
ca. 103 × 132 × 77 mm
Gewicht
375g
ca. 620 g (ohne Akku, Speicherkarte, Gehäusedeckel und Monitorabdeckung)
Gehäusematerial
-
Das Gehäuse besteht aus Aluminiumlegierung und Plastik.


Soweit steht die Samsung schon mal sehr gut da, in vielen Punkten übertrifft sie von den reinen Werten die Nikon sogar.

Betrachten wir beide Kameras zunächst einmal von außen:

Die Abmessungen der Nikon und der Samsung unterscheiden sich nicht wirklich großartig. In meinem Fall ist an der Nikon noch der Batteriegriff montiert, was sie deutlich größer wirken lässt.

Der Gewichtsunterschied fällt da schon deutlicher aus - die Nikon wiegt fast 250g mehr (mit Batteriegriff noch mehr). Das klingt erstmal gar nicht so viel, merkt man aber schon deutlich, wenn man die Kamera ein paar Stunden mit sich tragen muss.
Wieso ist die NX30 deutlich leichter als die Nikon? Zum einen liegt das an der Spiegelmechanik, die bei der Samsung wegfällt, ich tippe aber auch, dass das Gehäusematerial eine Rolle spielt.
Nikon setzt auf ein Kunstoff Gehäuse mit Magnesium-Aluminium Legierung, das sehr massiv wirkt.
Die Samsung wirkt dagegen ziemlich filigran - fast schon zerbrechlich.
Ob bei der NX30 ebenfalls auf eine Legierung gesetzt wird, ist mir nicht bekannt - rein optisch wirkt es wie reiner Kunststoff.

Samsung NX 30 und Nikon D90 (mit Batteriegriff) im Größenvergleich

Beide Kameras liegen angenehm in der Hand und alle wichtigen Knöpfe und Einstellräder lassen sich problemlos bedienen.
Was mir bei der Samsung fehlt: Die Schnellwahl für Blende und Belichtungszeit. Gerade wenn man viel manuell fotografiert ist es nervig, sich durch das Menü zu klicken um an die gewünschten Einstellmöglichkeiten zu kommen. Positiv dafür, die Kurzwahltaste am Objektiv selbst.
Trotzdem punktet hier die Nikon mit ihren beiden Einstellrädern für die direkte Einstellung.

Ansonsten muss ich sagen, dass man bei der Samsung sehr dazu verleitet wird, nur über das Display zu fotografieren. Zumindest ich finde den elektronischen Sucher schrecklich. Zum Einen finde ich es auf Dauer anstrengend für die Augen auf so kurze Distanz auf ein Display zu schauen, zum Anderen ist es für meinen Geschmack deutlich zu klein geraten. Selbst der Sucher bei einer APS-C Kamera wie der D90 ist dieser um Welten größer, von einer Vollformat ganz zu schweigen.
Im Gegensatz zur DSLR, hat man bei der Samsung immer das Gefühl das Motiv anders zu sehen, als es in Wirklichkeit ist.

Lassen wir nun ein paar Bilder die Kameras für sich sprechen:

Zur besseren Vergleichbarkeit wurden alle Bilder mit ISO 200 aufgenommen.
Bei der Samsung kommt das 18-55mm II 1:3,5-5,6 Kitobjektiv (58er) zum Einsatz.
An der Nikon das hervorragende AF-S Nikkor 16-85 1:3,5-5,6G ED (67er).

Die Bilder wurden in der Abenddämmerung aufgenommen.


Nikon D90
Samsung NX30
Beide Kameras liefern gute Ergebnisse. Beide zaubern ein sehr schönes Bokeh, die Nikon liegt aber bei Farbe und Schärfe noch eine Klasse über der Samsung, dies fällt vor allem bei voller Größe auf.
Im Vergleich zum Original stellt die NX30 die Farben zu lila dar.


Nikon D90
Samsung NX30
Auch hier liefern beide Kameras ein schönes Ergebnis. Kräftige Farben und eine schöne Schärfe. Aber auch hier legt die Nikon noch mal ein bisschen auf die Samsung drauf, vor allem was die Tiefen angeht.

Diese Erkenntnisse ziehen sich auch durch die folgenden Aufnahmen.
Die Samsung liefert zweifellos tolle Bilder, doch hat die Nikon in Sachen Farbe, und Schärfe immer die Nase vorn. Aus diesem Grund werde ich auf die nachfolgenden Aufnahmen nicht mehr explizit eingehen, macht euch selbst ein Bild davon:

Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30
Nikon D90
Samsung NX30

Nikon D90
Samsung NX30

Kommen wir nun zu Aufnahmen, die ich im Automatikmodus durchgeführt habe, um zu sehen, was die Kameras drauf haben. Die Bedingungen sind denkbar schlecht, gegen die (leicht von Wolken bedeckte) untergehende Sonne:

Nikon D90
Samsung NX30
Das Ergebnis hat sogar mich erstaunt, weshalb ich die gleiche Aufnahme direkt mehrfach aufgenommen habe, immer mit dem selben Ergebnis.
Das Bild, was die Samsung liefert ist typisch für die Lichtverhältnisse - heller Hintergrund, dementsprechend unterbelichtet ist der Vordergrund. So dürfte das Bild bei den meisten Kameras aussehen.
Was die Nikon hier liefert ist superb - trotz des hellen Hintergrunds, wählt die Automatik die Belichtungszeit nahezu perfekt, sodass die Blume in ganzer Pracht zu sehen ist.
Trotz vieler Versuche war eine derartige Aufnahme im Automatikmodus mit der Samsung nicht möglich.

Nikon D90
Samsung NX30
Ohne die Sonne im Hintergrund hat auch die Samsung keine Probleme mehr die Einstellungen richtig zu wählen.

Nikon D90 
Samsung NX30
Ebenfalls gegen die Sonne, in diesem Fall bei beiden Kameras im manuellen Modus aufgenommen mit identischer Blende und Belichtungszeit:

Nikon D90
Samsung NX30
 Auch bei den beiden letzten Bildern wurden die gleichen Einstellungen gewählt (3,5er Blende, 1/2000s)
Nikon D90
Samsung NX30

Insgesamt muss ich sagen, dass die Samsung hinter meinen Erwartungen zurück bleibt.
Sie macht zweifellos gute Bilder, allerdings hätte ich in Anbetracht der Daten, des Preises und nicht zu vergessen des Entwicklungsstandes "mehr" erwartet.
Anders ausgedrückt - ich hätte erwartet, dass sie die D90 nass macht.
Beim fotografieren hatte ich auch durchaus den Eindruck, dass die Aufnahmen deutlich besser gelingen als bei der D90, was hauptsächlich an der OLED Technologie liegt, die beim Samsung Display verwendet wird. Hier wirken die Farben kräftig und auch die Schärfe ist ausgezeichnet. Bei der Nikon wirken sie dagegen langweilig blass. Schade, dass sich dieser Eindruck bei der Auswertung nicht bestätigt hat.

Man darf aber die Aussagekräftigkeit dieses Vergleichs auch nicht zu hoch ansetzten.
Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, muss man schon ins Labor oder mindestens das gleiche Objektiv verwenden, was in diesem Fall nicht möglich war.
Das verwendete Nikkor kostet allein schon fast so viel wie die NX-30 mit Objektiv (Straßenpreis).
Mit einem hochwertigeren Objektiv an der Samsung kann das Ganze daher schon wieder ganz anders aussehen. Daher beachtet bitte, dass sich dieser Vergleich ausschließlich auf die verwendeten Kombinationen beschränkt.

Ich werde in einem weiteren Test beide Kameras mit Teleobjektiven vergleichen - es wird sich zeigen, ob sich Parallelen ziehen lassen.

Vom Vergleich mit der D800 werde ich Abstand nehmen, da hier die NX30 überhaupt kein Land sieht.

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