Was interessiert euch am Meisten?

Donnerstag, 24. Juli 2014

Die Smartmodi der NX 30 (1)

Hallo ihr Lieben,

Eines der Hauptfeatures mit denen Samsung bei der NX 30 wirbt, ist die Auswahl aus zahlreichen Smartmodi, die das Fotografieren auch für Anfänger erleichtern soll.

Ob diese Modi wirklich etwas taugen, oder mehr Marketing sind, werde ich nun näher beleuchten.

Um in die Auswahl der Modi zu gelangen, muss auf dem zentralen Wahlrad an der Oberseite der Kamera zunächst die Auswahl getroffen werden.

Nun kann man durch ein schön gestaltetes Menü scrollen, wo die Modi mit einer kurzen Beschreibung aufgelistet sind.

Kommen wir nun zu den einzelnen Punkten:


Schönes Porträt

"In diesem Modus werden bei Porträtaufnahmen automatisch Unvollkommenheiten des Gesichts korrigiert"

... so viel zu dem, was Samsung verspricht. Schauen wir uns nun das Ergebnis an

Normaler Bildmodus
"Schönes Porträt"
Normaler Bildmodus
"Schönes Porträt"
Ich denke, was die Kamera macht, ist sehr deutlich zu sehen. Die Kamera erkennt das Gesicht, und lässt einen Weichzeichner über den Bereich laufen. Als Resultat daraus sind keine Hautunreinheiten mehr zu erkennen. Ich persönlich finde den Weichzeichner viel zu dominant - das Bild wirkt nicht mehr natürlich, fast schon plastisch, was meinem fotografischen Anspruch nicht gerecht wird.
Schön wäre, wenn man die Stärke des Effekts z.B. über einen Schieberegler anpassen könnte.
Wer sich ein bisschen mit Photoshop auskennt, wird hier deutlich hochwertigere Ergebnisse erzielen - für die Anfängerknipser und Selfie-Generation könnte dieses Feature aber durchaus Verwendung finden.



Bestes Gesicht

"In diesem Modus können Sie Fotos von Personen aufnehmen und das beste Foto für jede Person auswählen"

Dieses Feature lässt sich mit Bildern nicht beschreiben, daher versuche ich mich es so gut wie möglich zu erklären.

Angenommen man ist mal wieder auf einer dieser lästigen Familienfeiern, auf der natürlich auch ein wundervolles Gruppenfoto gemacht werden soll - ich denke das kennt ihr alle.
Das Resultat ist eigentlich immer das Gleiche: Auf dem einen Bild hat der Eine die Augen zu, auf dem anderen Bild guckt der andere Doof, usw. am Ende werden viele Bilder geschossen, aber eins, auf dem wirklich alle "gut" aussehen, ist meist nicht dabei.

Der Modus "Bestes Gesicht" nimmt beim Auslösen mehrere Bilder kurz hintereinander (Serienbild) auf. Dabei werden die Gesichter der Personen automatisch erkannt.
Nach der Aufnahme, führt einen die Kamera von Person zu Person der erkannten Gesichter und man kann aus allen aufgenommenen Bildern das Gesicht auswählen, was am besten gefällt.
Hat z.B. Person A auf Bild 1 die Augen zu, auf Bild 5 sieht sie aber gut aus, so wird Bild 5 ausgewählt. Nun geht man zu Person B, die aber auf Bild 5 die Augen zu hat, und auf Bild 2 gut aussieht, also wählt man hier Bild 2 - so verfährt man mit allen erkannten Gesichtern.
Man schneidet quasi aus den aufgenommen Bildern die besten Gesichter aus, und fügt sie zu einem neuen Gesamtbild zusammen.
Bei meinen Tests konnte sich das Ergebnis wirklich sehen lassen - es fällt überhaupt nicht auf, dass die Gesichter aus verschiedenen Bildern zusammengeschnitten wurden.

Die Technik hat natürlich auch ihre Grenzen. Um funktionieren zu können, muss die Kamera das Gesicht erkennen können - steht nun eine große Gruppe vor der Kamera, von denen Personen in den hinteren Reihen vielleicht halb verdeckt sind, so erkennt die Kamera diese nicht als Gesicht und kann dementsprechend auch bei diesen die Funktion nicht anwenden.

Trotzdem finde ich diese Funktion wirklich sehr innovativ und praktisch - da hat man sich wirklich Gedanken gemacht. Daher gibt es von mir beide Daumen hoch für "Bestes Gesicht".



Landschaft

"Fotos aufnehmen, auf denen Landschaft und Himmel durch intensiveres Grün und Blau hervorgehoben werden."

Mit anderen Worten wieder eines dieser "Bildverbesserer-Tools", die eigentlich niemand braucht, da jede umfangreichere, kostenlose Fotosoftware eine Korrektur der Dynamik bietet.

Schauen wir uns trotzdem das Ergebnis an:

Automatik
"Landschaft"
Intensiveres Grün und Blau? Hmm, also das Ergebnis ist ehrlich gesagt mehr als dürftig. Wenn ich mir dagegen das Demobild der Funktion anschaue, bin ich doch mehr als enttäuscht.
Beim Himmel kann man vielleicht noch eine ganz leichte Sättigungssteigerung erahnen, bei den Grünen Bäumen gibt es überhaupt keinen Unterschied.
Mit anderen Worten: Diese Funktion ist absolut überflüssig.
Auch an dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass man die Stärke des Effekts selbst anpassen kann - so könnte man eventuell sogar noch ein ganz gutes Ergebnis erzielen.

Also liebe Leute - wenn ihr kräftigere Farben haben wollt, dann öffnet eine x-beliebige Fotosoftware geht auf die Bildeinstellungen und erhöht die Dynamik etwas und ihr werdet zum gewünschten Ziel kommen.


Farbfülle

"Fotos mit unterschiedlicher Belichtung aufnehmen und zusammenführen, um weiche und satte Farben zu erzeugen"

Werfen wir diese Funktion gleich noch hinterher, da ich ein passendes Vergleichsbild zu den vorigen geschossen habe:

"Farbfülle"
"Farbfülle" oder auch "Belichtungsreihe" wie man in der Fachsprache dazu sagt, nimmt Bilder mit verschiedenen Belichtungszeiten auf und generiert daraus ein "neues" Bild.
Durch dieses zusammenfügen entsteht ein sehr hoher Kontrast, ein hoher "Dynamikumfang".
Die englische Bezeichnung dafür lautet "High Dynamic Range" kurz HDR und dürfte vielen bekannt sein, da diese Funktion mittlerweile in fast jeder Kamera und fast jedem Smartphone zu finden ist.

Das Ergebnis der Samsung ist okay, haut aber auch nicht wirklich vom Hocker.
Insgesamt hätte ich mir noch mehr "Dynamik" gewünscht, um wirklich von einer HDR Aufnahme sprechen zu können. Meiner Meinung nach ist es immer noch besser selbst eine Belichtungsreihe aufzunehmen und dann per Software daraus ein "High Dynamic Range Image" zu zaubern.

Hier noch ein paar andere Aufnahmen im Modus "Farbfülle":






Momentaufnahme

"Fotos von schnellen Bewegungen aufnehmen"

Hier gehe ich nicht näher drauf ein, da hinter diesem "Feature" nicht mehr steckt als eine kurze Belichtungszeit. Dies funktioniert solange, wie ausreichend Licht zur Verfügung steht.

Wer ohnehin manuell oder in Blendenautomatik fotografiert, was wohl 90% der etwas ambitionierteren Fotografen tun dürften, wird diese Funktion wahrscheinlich nie benutzen.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen